Römische Bäder, Berlin

Das Römische Bad vermittelt ein wunderbar italienisches Flair

Am Bau der Römischen Bäder wird die Begeisterung und Leidenschaft von Friedrich Wilhelm IV. für den italienischen Lebensstil ersichtlich. Dieses malerische Bauensemble entstand in der Zeit von 1829 bis 1849 gleich neben dem Schloss Charlottenhof 228. Die Entwürfe der Römischen Bäder stammten ebenso wie die Planungen zum Bau des Schlosses Charlottenhof von Karl Friedrich Schinkel und dem Kronprinzen selbst. Mit der Bauleitung beauftragte man den preußischen Architekten Ludwig Persius, einen Schüler Schinkels. In dem villenartigen Gebäude mit angrenzendem Turm wohnte zunächst der für den umliegenden Park verantwortliche Hofgärtner. Heute finden in dem ehemaligen Gärtnerhaus wechselnde Ausstellungen statt. In unmittelbarer Nähe zum Gärtnerhaus lag die Wohnstätte der Gärtnergehilfen. Doch die Römischen Bäder dienten nicht nur als Unterkunft, sondern hielten zum Beispiel auch ein Billardzimmer bereit. Zudem pflegten die Herrschaften in einem tempelartigen Pavillon genüsslich ihren Tee zu trinken.

Blick zu dem künstlich angelegten See vor den Römischen Bädern

K. F. Schinkel erarbeitet die Entwürfe für das Römische Bad

Gepflegte Parkanlage bei den Römischen Bädern

Das eigentliche Bad, das dem Gebäudekomplex seinen Namen gab, schließt sich an eine offene Arkadenhalle (lat. arcus "Bogen") an. Allerdings handelt es sich bei den Römischen Bädern in Sanssouci 217 nicht wie man dem Namen nach vermuten könnte um eine Badeeinrichtung. Vielmehr war dem späteren Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. daran gelegen, ein Stück antike Baukunst aus dem Süden in seine preußische Heimat zu bringen. Inspiration holte er sich dabei auf seiner Italienreise im Jahr 1828. Die Italien-Illusion wurde neben den baulichen Aspekten durch die Anpflanzung südländischer Gemüsesorten (z.B. Artischocken) perfektioniert. Vor den Römischen Bädern erstreckt sich ein kleiner, künstlich angelegter See. Bis zum Jahr 1923 stand hier ein Dampfmaschinenhaus, von dem sich auch der Name Maschinenteich ableitet.

Tipp: Wer einen Besuch des Schlossparks von Sanssouci 217 mit der Besichtigung von Schloss Charlottenhof 228 und den Römischen Bädern einleiten will, kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zur Haltestelle "Schloss Charlottenhof" fahren.